Noch einmal alle Kräfte zusammennehmen – und ab in den dritten Tag am Area 53 Festival! Es wurde wieder heiß in allen Belangen, sowohl an der Band-Front als auch bei den Temperaturen, die noch einmal so richtig durch die Decke gingen. Zum Gaudium von Besuchern und Bands gleichermaßen, sorgte der Festival-Jesus mittels Wasserschlauch-Taufe bei vielen schwitzenden Zuschauern für etwas Abkühlung. Und ich wäre noch immer dafür, dem standesgemäß gekleideten Gottessohn zum einen adäquates Schuhwerk zu spendieren (die Vans haben mich verwirrt!) und ihn zum anderen auch mal eine halbe Stunde lang Wasser in Wein verwandeln zu lassen (eine Leitung Spritzwein zur Zapfstelle, und ab geht’s!).
Vielleicht wäre der bandtechnische Fauxpas zum Auftakt des dritten Festivaltags dann etwas leichter zu verdauen gewesen – dass die am Vortag von der Anreise eingebremsten XENOS nämlich als Opener vor das eigentliche Tagesprogramm gesetzt wurden, lief einfach komplett an mir vorbei. Großes Sorry an dieser Stelle! Dafür war ich bei EBONY ARCHWAYS pflichtbewusst zur Stelle und freute mir einen Ast ab, die Steirer nach so kurzer Zeit gleich noch einmal zu sehen – und das gleich auf einer großen Bühne!
Die folgenden modernen Klänge von THE LEGION:GHOST vermochten mich dann aufgrund der lastenden Hitze nicht so wirklich mitzureißen und auch die Schweizer von CHAOSEUM lockten das schwitzende Antha nur aufgrund des ziemlich coolen optischen Konzeptes zwecks Fotodokumentation vor die Bühne. Selbst das Gerumpel von ANGELUS APATRIDA wollte an diesem Tag nicht so wirklich zünden, aber wenigstens DESERTED FEAR mit ihrem feinen Gleichgewicht zwischen groovender Todesblei-Brutalität und rasender Eskalation knallten einem erstmals so richtig die Birne weg.
Eingekeilt zwischen Krawallkapellen hatten es THE NEW ROSES wirklich schwer, das Publikum in Schwung zu bringen – es war direkt ein wenig schade um die starke Vorstellung der Gruppe, deren feine Rock-Klänge von den Thrashern planiert wurden. Apropos planieren: Obwohl der „neue“ EXODUS-Schreihals fernab meines Geschmackes agiert, war nicht zu übersehen, dass die Truppe am Area die Zuschauer auf seiner Seite hatte. Die heftigeren Moshpits konnten im Anschluss aber Co-Headliner ENSIFERUM entzünden, die auf deutlich besseren Mix als ihre finnischen Kollegen am ersten Festivaltag bauen konnten und damit einen Triumphzug der Ausgelassenheit feierten. So einige mussten zähneknirschend zugeben, dass die Finnen mit ihren immer wieder eingestreuten Singalongs richtig Laune machten.
Bei TESTAMENT konnte man dann wieder nichts falsch machen – die Truppe bretterte mit Pomp und Trara als würdiger Abschluss über das noch einmal vollzählig und in allen erdenklichen Aggregatszuständen anwesende Publikum hinweg. Ich werde zwar immer noch kein Fan dieser Band werden, aber das war eine richtig amtliche Gnackwatschn, die einfach alles niederprügelte was noch stand. So muss das!
Das war es also, das Area 53 Festival 2022 – mein erstes „richtiges“ Festival mit vollem Programm inklusive Camping, seit 2013(!). Ich muss zugeben, die exzellente Organisation und das entspannte und stressfreie Umfeld in Leoben haben wieder Lust auf mehr gemacht und ich werde wahrscheinlich auch im nächsten Jahr (sofern es das berufliche Umfeld zulässt) wieder dort aufschlagen…
Tag drei in Bildform fürs STARK!STROM Magazin findet ihr hier:
Teil 1 – DESERTED FEAR + ANGELUS APATRIDA + CHAOSEUM + THE LEGION:GHOST + EBONY ARCHWAYS
Teil 2 – TESTAMENT + ENSIFERUM + EXODUS + THE NEW ROSES
Zudem ist inzwischen auch der zweite Teil des Festivalberichts von meinem Buam von Flo’s Metalworld online:
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